Etappe 21 von „kurz vor“ Pernus nach Sebrayo (km 450)

Auf einem Hang zu schlafen ist schön ABER : Leichte Schräglage ist nicht so optimal zum Liegen und so wachten wir fast aufeinander liegend am unteren Ende des Zeltes auf. Es war bereits 8Uhr, doch die Sonne verkroch sich noch hinterm Berg und so war es äußerst frisch an diesem Morgen. Wir packten heute schneller als sonst unsere sieben Sachen, während die Sonne doch allmählich den Berg erklomm und uns mit ihren Strahlen wärmte. Santo genoss das ebenso wie wir.

Als Ziel behielten wir unser gestriges Villaviciosa im Auge. Bei der nächsten Möglichkeit die uns bot, war erstmal Frühstück angesagt. Mit leerem Magen geht nämlich gar nichts.

Halbwegs gestärkt ging es eine ganze Weile auf der Straße entlang, was irgendwann echt nervig und anstrengend ist. Feldwege und Wiesen gefallen mir einfach besser. Bergauf stand auch mal wieder auf dem Etappenplan und so tigerten wir, anfangs noch motiviert, circa 2km nach oben. Dort angekommen erreichten wir die Kirche San Salvador de Priesca aus dem Jahre 921. Hier oben trafen wir auch Ulli aus Berlin. Beziehungsweise ER traf UNS. Er fragte uns, ob das der Hund sei, der Schuhe trägt. Ich musste anfangen zu lachen und sagte JA. Ja, das ist Santo. „Oh super“ sagte er, ich habe schon von euch gehört. Na dann BUEN CAMINO und weg war er. Philipp und ich schmunzelten über unseren kleinen Camino Star.
Wir wanderten weiter und erreichten nach knapp 12km Sebrayo. Hier vor einer Herberge lernten wir Aljoscha kennen. Er lief den Camino rückwärts. Wir quatschten eine Weile und wollten dann eigentlich weiter in eine Herberge die mit großem Garten im Reiseführer stand. Was uns eigentlich immer die Sicherheit gibt dort zelten zu können. Aljoscha rief dort an und so stellte sich heraus, dass es dort wohl nicht möglich sei. Super, das wären 3km in der brennenden Mittagshitze fürs Pöpöchen gewesen. Da sich hier auch ein kleiner Fleck grün befand, stapfte ich zur Herbergsmutti, ein Haus weiter. Sie war einverstanden und somit beendeten wir unseren Wandertag nach knapp 12km. Wir machten es uns bequem und gönnten uns ein kühles Cerveza während wir lustige Gespräche mit Aljoscha führten. So langsam erreichten auch andere Pilger völlig erschöpft die Herberge und am Ende des Tages waren wir eine nette Truppe. Shelly aus Canada trafen wir auch wieder. Im Kloster in Markina Xemein, schlief sie mit bei uns im Raum und Santo machte es sich in der Nacht auf ihr bequem. Die Freude war groß und zudem hatte sie noch liebe Grüße von Miriam im Gepäck. Sie vermisst uns, und beeilt sich uns einzuholen. Mittlerweile wissen wir, das sie circa 30km hinter uns ist. In zwei Tagen wird sie es wohl geschafft haben, uns Bummelpilger einzuholen.

Der fahrende Supermarkt beglückte uns mit frischem Obst und Gemüse. Gemeinsam kochten wir uns ein leckeres Abendessen und saßen noch eine ganze Weile nett zusammen. Und wieder wurde mir klar, nicht die Kilometerzahl am Ende des Tages ist wichtig, sondern die Erlebnisse und die Begegnungen die der Weg für einen bereithält.

BUEN CAMINO 💖🐾👣💖

 

Autor: Sandra

Lebenskünstlerin - Weltverbesserin - Visionärin

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